Glossar

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A

Abdruck
In der Zahnarztpraxis hergestellte Negativform eines Kiefers zur Weiterverarbeitung durch das Labor.
Amalgam
Amalgam ist ein bewährtes, preiswertes, plastisches, nicht zahnfarbenes Füllungsmaterial für den kaubelasteten Seitenzahnbereich. Es eignet sich für die Versorgung von Defekten jeder Größe. Es besteht zu 50 Prozent aus einem Pulver, welches Silber, Kupfer und Zinn enthält, und zu 50 Prozent aus anorganischem Quecksilber. Haltbar sind die Füllungen zum Teil über zehn Jahre. Nur in den äußerst seltenen Füllen von Allergien sollte das sich öfter dunkel verfärbende Metall nicht verwendet werden.
Ankerzahn
Zahn, an dem eine Brücke befestigt wird.

B

Brücke
Als Brücke bezeichnet man einen fest sitzenden Zahnersatz zur Schließung einer Zahnlücke, der an vorhandenen Zähnen befestigt wird, die vorher beschliffen werden und als Brückenanker dienen. Die Unterkonstruktion – auch Gerüst genannt – ist meist aus Edelmetall und wird mit einer zahnfarbenen Keramikmasse verblendet. Dieses Verfahren ist extrem stabil und langlebig. Mit einer Keramikverblendung lässt sich die Brücke ästhetisch anspruchsvoll der natürlichen Zahnsubstanz angleichen.

D

Dentin
Natürliche, relativ weiche Zahnhartsubstanz aus der Zahnkrone und Zahnwurzel bestehen. Das Dentin wird im Bereich der Zahnkrone vom Zahnschmelz überdeckt.

F

Festsitzender Zahnersatz
Unter festsitzendem Zahnersatz versteht man Kronen, Brücken, Inlays aus Metall, Keramik oder Kunststoff, die im Mund auf die beschliffenen Zahnstümpfe mittels eines Spezialklebers oder Zements befestigt werden. Aus diesem Grund nennt man ihn festsitzend. Für die Herstellung von festsitzendem Zahnersatz wird vom Zahnarzt kranke Zahnsubstanz abgeschliffen und Abformungen von den Zähnen hergestellt. Diese werden anschließend an ein Dentallabor geschickt. Dort wird dann von Zahntechnikern mit erheblichem technischen Aufwand feinhandwerklich Zahnersatz hergestellt und an den Zahnarzt als fertiges Produkt geliefert. Ein mittlerweile weit verbreitetes und lange bewährtes Verfahren in der Zahnheilkunde ist das Implantat. Es wird verwendet, wenn ein einzelner Zahn fehlt und die Nachbarzähne gesund sind und deshalb nicht beschliffen werden sollen, oder bei zahnlosen, sehr flachen Kiefern, wenn eine normale Prothese alleine nicht hält.
Füllungsmaterial
Material zum Füllen eines Zahndefektes. Idealer Basisstoff ist Gold, da es gegen Speichel, Säuren und Nahrungsbestandteile resistent ist und zudem leicht formbar und passgenau ist. Füllungen aus Goldlegierungen und besonders Spitzenqualitäten mit hochgoldhaltigen Legierungen halten jahrzehntelang und bei entsprechend guter Pflege meist ein Leben lang.

G

Gerüst
Konstruktion einer Brücke aus Metallegierungen zur Aufnahme von Verblendwerkstoffen.
Gerüstprobe
Anprobe zur Überprüfung der Passgenauigkeit und Funktion des Gerüstes.
Geschiebe
Geschiebe dienen der Verankerung von Zahnrekonstruktionen am Restzahnbestand durch die Gleitreibung parallelwandiger Flächen. Die Zahntechnik unterscheidet zwischen handgefertigten und konfektionierten Geschieben. Handgefertigte Geschiebe lassen sich besser and die natürlichen Gegebenheiten beim Patienten anpassen als die konfektionierten Geschiebe. Die hervorragende Herstellung und Fertigung von und mit Geschieben im Dentallabor wird von einem eigens dafür beschäftigten Zahntechnikermeister geleitet.

I

Implantat
Implantate sind Schrauben bzw. Stifte aus Titan, die nach dem Einsatz fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Auf ihnen lassen sich verschiedene Versorgungen aufbauen, mit komfortablen Vorteilen: Bei fehlendem Frontzahn bedarf es keiner Brücke, da die Einzelkrone am Implantat fixiert ist, was die Nachbarzähne schont, Totalprothesen bei gleichzeitiger Kieferstabilisierung. Implantate erlauben auch bei totalem Zahnverlust eine festsitzende (im Gegensatz zu der üblichen herausnehmbaren) Brückenkonstruktion.
Inlay
Zahntechnisch hergestellte Einlagenfüllung zur Versorgung eines Zahndefektes. Inlays ersetzen im wesentlichen kariesgeschädigte Zähne. Das Inlay kann aus Kunststoff, Keramik, Artglass oder Gold bestehen und stellt eine hochwertige Alternative zu den äußerst umstrittenen Füllungen aus Amalgam dar. Die zu ersetzende Zahnsubstanz muss in der Zahnarztordination exakt erfasst und im Dentallabor präzise nachgebildet werden, um die originale Form und Funktion des erkrankten Zahns zu erhalten. Inlays und Onlays ermöglichen eine dauerhafte Zahnsanierung unter Berücksichtigung des individuellen Kauverhaltens und ästhetischer Wünsche.

K

Karies
Vorgang und das Ergebnis der Zerstörung von Zahnhartsubstanz durch Säure, die unter Beteiligung von Bakterien aus Zucken in Zahnbelägen entsteht.
Keramik
Im Dentallabor vom Porzellan abgeleiteter hochwertiger feinpartikulierter Werkstoff, mit dem die Rekonstruktion eine farbechte Nachbildung der individuellen Zahnfarbe erhält.
Kombination, kombinierte Rekonstruktion
Bei der kombiniert festsitzenden/herausnehmbaren Rekonstruktion werden verbliebene Zähne überkront und mit Verbindungselementen versehen, die dem herausnehmbaren Teil guten Halt geben. Die echten Zähne bleiben somit entlastet. Das ästhetisch optimale Ergebnis ist als Prothese nicht erkennbar. Eine sehr gute Alternative zur Teilprothese.
Krone
Die zahntechnisch hergestellte Krone ersetzt zerstörte Zahnsubstanz. Sie umfasst den präparierten Zahnstumpf meist bis zum Zahnfleisch und dient als Pfeiler für Brückrestaurationen. Nach der Abformung durch den Zahnarzt fertigt das Labor eine originalgetreue Kopie des echten Zahnes. Durch die Verblendung der Goldlegierung mit Keramik oder Composites entsteht eine naturgetreue Kopie, die im sichtbaren Bereich vom Original nicht zu unterscheiden ist.

L

Legierung
Gemisch aus verschiedenen Metallen. Die Benennung erfolgt nach dem Hauptbestandteil. Goldlegierungen unterscheiden sich in hochgoldhaltige Legierungen und mindergoldhaltige Legierungen. Besonders hochwertige Legierungen enthalten außer Gold und Platin nur geringe Zusätze von Mineralien, die der Körper bereits täglich mit den natürlichen Nahrung aufnimmt. Gold ist das Metall, auf das der Mensch praktisch nicht allergisch reagiert. Klinische Untersuchungen und biologische Werkstoffprüfungen bestätigen Körperverträglichkeit und Korrosionsbeständigkeit.

M

Metall
Die in der Zahntechnik verwendeten Metalle sind immer hochgoldhaltige Legierungen.
Milchgebiss
Darunter versteht man die erste Zahnung eines Kindes ab ca. dem 6.-8. Monat. Durch die Entwicklung der bleibenden Zähne darunter, werden die Milchzahnwurzeln „angefressen“ und die Kinderzähne fallen aus. Mit dem 6. Jahr brechen dann die bleibenden Zähne durch.
Modell
Durch Ausgießen einer Abformung (meist mit einem Spezialgips) gewonnenes Duplikat einer Zahnreihe. Gehört zur Arbeitsvorbereitung in einem Dentallabor.
Modellguss
Modellguss ist grundsätzlich die Gerüstherstellung für herausnehmbare Rekonstruktionen. Die Gerüste können aus Gold- oder anderen Legierungen bestehen. Im Modellgusslabor werden Geschiebe und Teleskope durch Schweißen mit den Gerüsten verbunden. Der Modellguss zeichnet sich daher durch eine hohe Passgenauigkeit aus. Weitere Auszeichnungen sind, wenn auch andere korrosionsbeständige Legierungen wie etwa Vitallium, eine spezielle Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung, verwendet werden.

O

Onlay
Die Kaufläche überdeckende zahntechnisch gefertigte Auflage, sogenannte Auflagefüllung.

P

Parodontitis, Parodontose
Parodontose ist Zustand und Folge von Parodontitis, eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Meist ausgelöst durch länger belassene Plaque (Zahnstein) mit der häufigen Folge von Zahnverlust. Zahnarztordinationen versuchen der Parodontitis mit regelmäßiger Aufklärung über die Erforderlichkeit der Nachsorge und schließlich in eigens eingerichteten Prophylaxeräumen beizukommen.
Plaque
(Auch: Zahnstein) Durch Bakterien der Mundhöhle erzeugter Belag auf Zähnen und Zahnersatz. Die Plaquebildung kann nur durch regelmäßiges und gründliches Zähneputzen vermieden werden.
Präparieren
Gezieltes Beschleifen eines Zahnes als vorbereitende Maßnahme zu seiner Versorgung.
Prothese
Ergebnis der zahntechnischen Wiederherstellung verlorener Zähne und verlorener Zahnsubstanz. Die Zahntechnik unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Prothese je nach Art und Umfang der Wiederherstellungsmaßnahme, etwa Füllungen, Kronen, Brücken, Teilprothesen, Totalprothesen.
Prothetik
Zahnersatzkunde, Prothetik befasst sich neben dem Ersatz von verlorener Zahnsubstanz (Kaueinheiten) mit den Auswirkungen des Zahnverlustes und der Einwirkung von Prothesen auf Weich- und Hartgewebe des Kiefers. Umgangssprachlich wird mit Prothetik häufig die Gesamtheit der zahntechn.Rekonstruktionen gemeint.

R

Rekonstruktion
Wiederherstellung, Zahnersatz.
Restauration
Maßnahmen und Ergebnis der Wiederherstellung von defekten Zähnen oder von verlorengegangenen Zähnen

S

Schmelz
Härteste Substanz des menschlichen Körpers. Überdeckt das Dentin der Zahnkrone.
Stiftaufbau
Aufbau eines Zahnes mit Stiftverankerung im Wurzelkanal

T

Teilkronen
Darunter versteht man Zahnersätze, die die Zahnkrone nur zum Teil ersetzen. Siehe Onlays und Overlays.
Teilprothese
Herausnehmbare, an noch vorhandenen Zähnen des Kiefers verankerte Rekonstruktion. Teilprothesen werden eingesetzt, wo größere Lücken nicht mit einer Brücke zu schließen sind. An ihrer Basis, einer extrem harten Modellgusslegierung werden die neuen Zähne fixiert. Mit Kunststoff wird das Zahnfleisch nachgebildet. Klammern verbinden die Prothese mit den erhaltenen Zähnen. Weil die Klammerhaltung jedoch beim Kauen stört, und die erhaltenen Zähne zusätzlich belastet, sind Teilprothesen immer nur eine preiswerte Standardlösung.
Teleskop
Doppelkrone, deren innere Krone (=Primärkrone, äußere Krone = Sekundärkrone) parallelwandig gefräst ist. Teleskope dienen der optimalen und komfortablen Verankerung von Rekonstruktionen am Restzahnbestand mittels Gleitreibung zwischen Primärkrone und Sekundärkrone. Die hervorragende Herstellung und Fertigung von und mit Teleskopen im Dentallabor wird von einem eigens dafür beschäftigten Zahntechnikermeister geleitet.
Totalprothese
Herausnehmbare Rekonstruktion aus einem rosafarbenen Kunststoffkörper mit Kunststoffzähnen nach Verlust aller Zähne eines Kiefers. Die Totalprothese stellt die Kaufunktion wieder her, mit optimaler phonetischer und ästhetischer Wirkung. Individuell gestaltete Zähnen erhöhen die Ästhetik. Die Funktion kann mittels Gesichtsbogen- und Funktionsanalyse optimiert werden. Die hochwertige Alternative zur Totalprothese ist die Versorgung mit festsitzenden Implantatkonstruktionen.

V

Verblendkrone, Verblendung
Sichtbare Flächen einer Metallversorgung, z.B. Metallkrone, können aus Gründen der Ästhetik mit einem zahnfarbenen Material verkleidet (verblendet) werden.
Vollgusskrone
Aus einer Legierung gegossene, unverblendete Krone.
Vollkeramik
Krone, zuweilen auch kleine Brücke oder Inlays aus Spezialkeramik ohne Metallgerüst.

W

Weißheitszähne
Darunter versteht man jeden achten Zahn in einer Kieferhälfte. Oft bleiben sie im Knochen verborgen und sorgen durch ihren Schub zur Kiefermitte hin für einen Engstand in den Fronten des Ober- und Unterkiefers. Wenn sie den Knochen in Schüben meist etwas schmerzhaft durchdringen, sind sie durch die teilweise Schleimhautbedeckung und die Enge schlecht zu pflegen. Daher werden sie oft prophylaktisch entfernt.
Wurzelkanal
Kanalförmiger Hohlraum im Inneren der Zahnwurzel, der am „vitalen“ Zahn von der Zahnpulpa ausgefüllt ist.

Z

Zahnfleischentzündung
Bakteriell bedingt Entzündung des Zahnfleisches meist im Zahnhalsbereich. Diese schmerzhaften und blutenden Bereiche sollten nicht geschont, sondern verstärkt gereinigt werden.
Zahnfleischtasche
Entzündlich bedingte Aufweitung des Zahnfleischsaumes im Zahnhalsbereich, wodurch eine Bakterieneinlagerung möglich wird und ein Zahnfleischrückgang bedingt wird. Grund dafür ist die ungenügende Zahnreinigung meist in den Zahnzwischenräumen.
Zahnhalsdefekte
Keilförmige Defekte der Zahnhartsubstanzen im Bereich des Zahnhalses, welche durch zu festes Putzen oder falsche Putztechniken verursacht wurden.
Zahnkrone
Die Zahnkrone ist der obere Anteil eines Zahnes. Sie ist mit Zahnschmelz bedeckt, der härtesten im menschlichen Körper vorkommenden Substanz. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird auch die künstliche Überkronung als Krone bezeichnet.
Zahntechniker
Geschützte Berufsbezeichnung für den vor der Handwerkskammer abgeschlossenen zahntechnischen Lehrberuf mit 4-jähriger Ausbildungszeit. Freude am künstlerischen Gestalten, ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden und ein hohes Maß an chemischen und physikalischen Zusammenhängen vor dem Hintergrund eines ganzheitlichen medizinischen Interesses sind persönliche Eignungsvoraussetzungen.

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